Den bäuerlichen Traditionen verpflichtet

Ackerbau und Viehzucht prägen das Leben auf unserem Hof.
Durch Pacht auf mittlerweile 365 ha landwirtschaftliche Nutzfläche angewachsen, bauen wir Roggen, Weizen und Gerste, Hafer, Erbsen und Lupinen, aber auch Leindotter, Lein, Koriander und Hirse auf meist schwachen Sandböden. Zur Bodenverbesserung werden Klee, Ölrettich, Faserlein und verschiedene Blühmischungen gesät. Ganz klassisch stehen bei uns – immer rotierend – auf je einem Drittel der Flächen Sommerungen, Winterungen und Klee bzw. die kleebetonten Blühmischungen. Neben dem Anbau von Bio-Getreide besetzen wir Nischen wie vertragliche Saatgutvermehrung. Um uns dem Zugriff der Saatgut Treuhand, einem Instrument der konventionellen Saatgutzüchtung, zu entziehen, verwenden wir weitgehend ökologische Züchtungen und andere frei zugängliche Sorten, die im ökologischen Landbau traditionell weitergegeben werden.

Unsere besondere Liebe gilt der Kultivierung alter, in Vergessenheit geratener Getreidesorten. Wir sind es, die seit 1990 ununterbrochen und als Erste Jägers Norddeutschen Champagnerroggen wieder ins Feld stellten, lange bevor er zur Modesorte avancierte. Die Weizensorte Preußischer Dickkopf und Dr. Francks Grannenabwerfende Imperialgerste sind weitere Lieblinge in unserem Repertoire; hier arbeiten wir u.a. mit dem Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen in Brandenburg, Vern e.V. zusammen.

Ein Drittel unserer Flächen kommen allerdings nicht unter den Pflug, denn hier wächst das Gras, das wir für unsere Kühe brauchen. Die hofnahen Wiesen werden von den Rinderherden direkt begangen, entfernt gelegene werden abgemäht, damit auch im Winter genug Futter vorhanden ist. Zwischen Juni und August pressen wir so viel Heu und Silo, dass wir immer Ballen zum Verkauf über haben.


Seit 2014 kompostieren wir
überschüssiges Grüngut zusammen mit Mist aus dem Kuhstall. Die Kompostwirtschaft ist im ökologischen Landbau ein probates Mittel, Nährstoffe im Betriebskreislauf zu behalten, da der Anbau von Leguminosen für gewöhnlich nicht ausreicht, die Böden mit Stickstoff, Phosphor und Kalium zu versorgen.